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Global werden jährlich mehr als 1 Billion Euro Kapital benötigt, um die Transformation zu einer Wirtschaft, die im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen steht, zu stemmen. Allein zur Erreichung der EU Klima- und Energieziele bis 2030 sind jedes Jahr Investitionen i. H. v. 180 Mrd. Euro notwendig. Einen großen Teil des benötigten Kapitals werden private Quellen bereitstellen müssen, denn Steuergeld kann und sollte diese Last nicht alleine tragen. Wir brauchen einen CO2-Preis, der unternehmerische Entscheidungen maßgeblich lenkt und ein System der Internalisierung externer Kosten wie Klimawandel, Umweltzerstörung und die Missachtung von Menschenrechten. Ziel muss es sein, die wahren Preise unseres Wirtschaftens abzubilden.

Um den Weg, der vor uns liegt, zu verstehen, angemessene (Etappen-)Ziele zu setzen und deren Erreichung im wahrsten Sinne des Wortes berechenbar zu machen, ist eine ganzheitliche Beschreibung des Ist-Zustands notwendig. Wo steht die deutsche Finanzwirtschaft in Sachen Nachhaltigkeit? Wo liegen die unmittelbaren, mittel- und langfristigen Risiken und Chancen? Wo besteht konkreter Handlungsbedarf und wie schlägt sich dieser sichtbar in den Geschäftsfeldern und Wertschöpfungsketten nieder? Um diese Fragen zu beantworten, brauchen wir aussagekräftige Daten. Der Schlüssel hierzu sind sogenannte ESG (Environmental, Social, Governance)-Daten, die im Rahmen der Berichterstattung von Unternehmen offengelegt werden – sowohl auf der Seite der Real- als auch der Finanzwirtschaft.

Die Innovationskraft unseres Wirtschaftssystems ist entscheidend, um die vor uns liegende Transformation erfolgreich zu gestalten. Neben der frühzeitigen Erkennung und Minimierung von Risiken geht es um die Identifikation von Chancen. Die Entwicklung neuer und nachhaltiger Geschäftsmodelle ist hier ebenso von Bedeutung, wie die innovative Weiterentwicklung von bestehenden Wertschöpfungsketten, um deren Zukunftsfähigkeit zu sichern. Um die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft voll zu entfalten, brauchen wir eine politische Rahmensetzung, die ein mutiges und vorwärts gerichtetes Unternehmertum anstößt und fördert. Für ein ideen- und wettbewerbsfreundliches wirtschaftliches Klima sind attraktive politische Förderprogramm, die den Markt anreizen, zentral.

Der Strukturwandel ist umfassend und betrifft uns alle. Die gesetzten Ziele und die Wege, um sie zu erreichen, können nur erfolgreich sein, wenn sie demokratisch legitimiert sind. Dazu brauchen wir einen offenen und gleichberechtigten Dialog aller Anspruchsgruppen. Wir müssen Fragen rund um die Definition von Wert, Wachstum und Wohlstand vor dem Hintergrund der Klimakrise und sozialer Verteilung neu stellen, bewerten und gemeinschaftlich beantworten. Zielkonflikte müssen sichtbar gemacht und verhandelt werden. Die Verästelungen unseres Finanz- und Wirtschaftssystems durchziehen einen großen Teil unserer Lebenswelt, das macht uns verantwortlich und berechtigt uns zugleich zur selbstbestimmten Teilhabe. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Politik diesen breiten gesellschaftlichen Diskurs zu initiieren und eng zu begleiten.

Die unabhängige wissenschaftliche Begleitung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor jedes Strukturwandels. Wie wird sich unsere Welt aufgrund der globalen Erwärmung in den nächsten Jahren verändern? Welche Szenarien sollten wir zugrunde legen, wenn wir die Weichen stellen für unser zukünftiges Zusammenleben und Wirtschaften? Welchen Herausforderungen werden wir uns stellen müssen und welche Chancen gilt es zu ergreifen? Die Antworten auf diese Fragen sind von äußerster Wichtigkeit und bedürfen einer wissenschaftlichen Fundierung. Ebenso ist es notwendig, den Transformationsprozess selbst wissenschaftlich zu begleiten. Nur so können wir überprüfen, ob die ins Auge gefassten Ziele und der gewählte Weg im erwarteten Maße auf die Politikziele einzahlen oder ob Anpassungen notwendig sind.

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